Mit User Story Mapping Anforderungen visualisieren und gemeinsames Verständnis schaffen

23. November 2020 - von Barbara Sollmann

Eine gute Geschichte beginnt mit “Es war einmal….”

In der Entwicklung von digitalen Produkten sieht das ganz ähnlich aus. Unsere Kunden kommen meist mit mehr oder weniger konkreten Ideen zu uns und wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen die Lösung. Dabei ist es für uns immer am einfachsten, wenn wir möglichst früh zu Protagonist*innen in der Geschichte der Idee werden. Ausserdem ist es in jedem Fall und bei jedem Projekt wichtig, sich gut kennen zu lernen und eine Idee oder ein Vorhaben wirklich zu begreifen. Die Methode des User Story Mapping und die Auseinandersetzung mit der Map, hilft bei beidem.


Die Landkarte durch die Geschichte der User

User Story Mapping, frei auf deutsch übersetzt etwa “Abbildung von Benutzergeschichten”, ist eine Visualisierungsmethode von Anforderungen anhand des Erzählflusses. Insbesondere wenn wir Projekte agil umsetzten, z.B. nach Scrum, starten wir gerne mit einer Story Map. Aber auch bei der Projektmanagementmethode nach Wasserfall, vorgegebenen Methoden wie Hermes oder in Mischformen, bietet sich User Story Mapping als Methode zu Beginn eines Projekts oft an. So kann ein gemeinsames Verständnis des ganzen Umfanges geschaffen werden, bevor mit detailliertem Requirement Engineering begonnen wird.

Das Erstellen und Entwickeln einer User Story Map zusammen mit unseren Kunden und dem Entwicklungsteam ist eine Methodik innerhalb unseres User Centered Designprozess. Dabei geht es darum, bei der Erarbeitung einer Lösung die Bedürfnisse und das Verhalten der User ins Zentrum zu stellen.



Was ist eine User Story Map? 

Die User Story Map ist die Geschichte aus Sicht der verschiedenen Benutzer*innen entlang eines spezifischen Erzählflusses. Sie beschreibt die Aktivitäten entlang des Weges durch ein digitales Produkt, welche ein*e Benutzer*in durchführt, um das jeweilige zu Ziel zu erreichen. 


Was kann User Story Mapping?

User Story Mapping schafft ein gemeinschaftliches Verständnis in Bezug auf den Umfang, die Features und Funktionen und die daraus abgeleiteten Anforderungen eines Produktes. Das kollaborative Erarbeiten einer User Story Map ist darüber hinaus natürlich förderlich für den Teamgeist: Man erreicht etwas zusammen. Ideen und Wünsche können eingebracht und sogleich besprochen werden, und ein gemeinsames Verständnis und Klarheit über das zu entwickelnde Produkt entsteht. Diskussionen werden angeregt, Prioritäten besprochen und Zusammenhänge aufgezeigt. Der Fokus liegt dabei auf den Menschen in unserer Geschichte, den Benutzer*innen. Bereits bei der Projektinitiierung orientieren wir uns so am Mehrwert für die Nutzenden der Applikation. Die User Experience steht immer im Vordergrund.


Wie gelingt User Story Mapping?


Schritt 0: Gemeinsame Voraussetzungen schaffen

Eine klare Kommunikation, was die Vision und das Ziel des Produktes sind und welche Kernprobleme es lösen soll, schafft ein Grundverständnis bei allen Teammitgliedern. Damit können sie fundiert einen Beitrag zur Erstellung der Story Map leisten. Weitere Klarheit schaffen genau definierte Rollen der Protagonist*innen unserer Geschichte: Sind die alle in etwa gleich? Verfolgen alle den gleichen Weg, oder brauchen unterschiedliche Nutzende eine unterschiedliche Map? 

Die Vision, das Ziel sowie die Benutzerrollen können visuell um die Story Map herum notiert werden.


Schritt 1: Features (User tasks)

Wir beginnen gerne mit den Features, also den Anforderungen aus Sicht der Nutzer*innen. Diese legen wir horizontal nebeneinander. Sie sind der Ablauf unserer Geschichte und bilden die Aktionen ab, die die Nutzenden des Produkts ausführen. Diese Aktionen ordnen wir chronologisch der Reihenfolge nach, so wie ein*e User*in mit dem Produkt interagiert. 

Features sind aus unserer Sicht Anforderungen, die ein Kunde gut formulieren und kommunizieren kann. Es geht darum zu beschreiben, was das Produkt alles können soll. Und zwar aus einer relativ hohen “Flughöhe”: Das kann sowas sein wie Login/Logout, Benutzername editieren oder Profilbild hochladen. Es wird also auf Feature-ebene lediglich ganz grob die Funktion benannt.

Post-its mit Epics und Features

Schritt 2: Epics (User activities)

Wo genau die Anforderungen angegliedert sind, zeigen sogenannte Epics. Sobald einige Features definiert sind, zeigt sich vielfach automatisch was zusammengehört und wie die Features gruppiert werden können. Mehrere Features von ähnlicher Thematik werden also zu einem Epic zusammengefasst. Klassische Features wie zum Beispiel die oben genannten gehören zum Epic Profil.

Vollständige User Story Map

Richtig lebendig und spannend wird unsere Geschichte allerdings erst, wenn sie mit “Leben” gefüllt wird. Unterhalb der Features sind User Stories angesiedelt. Es sind Details, welche das jeweilige Feature genauer beschreiben.

Aus den User Stories ergeben sich die Anforderungen, welche von den Teammitgliedern umgesetzt werden. Dazu werden die Anforderungen dann später noch weiter in Tasks und Sub-Tasks zerstückelt, so dass diese Aufgaben dann Schritt für Schritt von Designer*innen und Entwickler*innen angegangen werden können und deren Umsetzung von Tester*innen überprüft werden kann.

Eine User Story ist immer gleich aufgebaut: 

"Als <Rolle> möchte ich <Ziel/Wunsch>, um <Nutzen>"

Ein konkretes Beispiel für eine User Story ist demnach: 

Als Anwender*in möchte ich ein Eingabefeld für Mail-Adresse und Passwort sehen, um mich einloggen zu können.

Projektmitglieder, Kunden und weitere Stakeholder haben nun ein Bild der ganzen Geschichte vor sich. Der Ablauf ist klar und einzelne Aufgaben können anhand der “Geschichte” erarbeitet und erledigt werden. Die Aufteilung von einzelnen Storys und Features in Funktionsgruppen in Form von Epics hat einen weiteren Vorteil: Die Teile einer Lösung können priorisiert und schrittweise umgesetzt werden. Das hilft wiederum, mit dem Kernnutzen zu starten und vereinfacht die Planung.


User Story Mapping im virtuellen Team

In den letzten Monaten und insbesondere auch in Bezug auf “New Work”, also digitales und ortsunabhängiges Arbeiten, wollten und wollen wir nicht auf diese wertvolle Technik verzichten. Zu unserem Glück gibt es tolle Tools, wie Miro, Lucidchart und viele mehr, die es uns ermöglichen auch digital gemeinsam mit unseren Kunden “Geschichten zu schreiben”.

Digitales User Story Mapping

Alle Projektmitglieder können dafür zu einem Arbeitsdokument eingeladen werden. Je nach Berechtigungen können die Teilnehmenden das Dokument - die Geschichte - digital mitgestalten, kommentieren oder auch nur einsehen. Das Erlebnis der gemeinsamen Produktgestaltung kann also auch virtuell erfolgreich umgesetzt werden.


Gute Erfahrungen

User Story Mapping hilft uns, Projekte erfolgreich umzusetzen, da wir von Anfang an den Fokus auf die Benutzer*innen und deren Erlebnis (User Experience) sowie die Bedienbarkeit der Applikation und das eigentliche Ziel dahinter legen. Zudem werden bereits zu Beginn des Projektes die Anforderungen abgesteckt und ein gemeinsames Verständnis wird geschaffen. Deshalb sind nicht nur wir Fans von User Story Mapping, unsere Kunden sind das auch:

Nina Wehrli FELFEL

Dank Anwendung von User Story Mapping zu Beginn des Projektes wussten wir genau, welche Funktionalitäten unsere Plattform beinhalten sollte. Die Methode macht es einfacher, sich in einen User hineinzuversetzen und sich vorzustellen, welche Ansprüche an unsere FELFEL Plattform gestellt werden. Zudem half die Visualisierung der User Stories dabei, Übersicht in die komplexen Abläufe zu bringen und anschliessend die Entwicklungsschritte zu priorisieren.

Nina Wehrli, Project Management bei FELFEL

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