Erfolgreich eine App entwickeln - so funktioniert's

21. Februar 2018 - von Michael Schranz

Von der erste App Idee bis hin zur fertigen App ist es ein weiter und teilweise steiniger Weg. Vor allem dann, wenn man ohne eine klare Vision und Ziele sowie ohne einem starken und erfahrenen Team unterwegs ist. Lerne, auf was du achten musst, damit dein Software-Projekt ein Spaziergang bleibt und nicht zum Horrortrip wird.

Apps with love - Entwicklungsprozess

In diesem Blog stellen wir den Entwicklungsprozess vor, mit dem wir von Apps with love in den letzten 7 Jahren über 120 Apps erfolgreich entwickelt und auf den Markt gebracht haben.

Welches Problem möchte ich lösen?

Am Anfang eines Projektes steht meistens eine Idee, wie man ein existierendes Problem lösen oder Bedürfnis befriedigen könnte. Es werden Hypothesen erstellt wie z.B. jene von Tinder - "Ein einziges Foto reicht, um sich in einer Sekunde ein Urteil über einen anderen Menschen zu bilden" oder jene von inlingua - "ein grosser Teil unserer bestehenden Kunden wünscht sich flexibel zusammengestellte Sprachkurse anstatt standardisierte Lehrgänge".
Diese Phase der Problemdefinition, Hypothesenentwicklung und darauffolgend der Ausarbeitung der ersten Produktanforderungen beschreiben wir ganz pragmatisch mit "Scope". Es geht darum eine Lösung für das Problem zu definieren und damit die "Problem/Lösungs-Übereinstimmung" zu erreichen. Ob man eine gute Lösung für ein bestehendens Problem gefunden hat, testet man am besten bei der vorab definierten Zielgruppe ab. Auch in diese erste Phase der Abklärung gehört eine klare Vision und Ziele für das Projekt zu entwickeln oder zu schärfen. Nur wer eine klare Vision hat, weiss wohin der Weg führen soll.

Konzeptentwicklung und Validierung

Sobald ein klares Bild des zugrunde liegenden Problems und die dazugehörige Hypothese besteht, kann diese mit der Zielgruppe validiert werden. Wir entwickeln Wireframes und Screenskizzen, welche mögliche Lösungsansätze zeigen. Das funktionale Design und die Informationsarchitektur werden in dieser Phase ausgearbeitet. Dabei helfen wir unseren Kunden und bieten hierfür verschiedene Dienstleistungen wie z.B. Rapid Prototyping und User Research Aktivitäten an. Lies mehr dazu im Blog Beitrag "User Research in der App Entwicklung".
Sobald die Hypothese(n) durch die Zielgruppe validiert wurde(n) sind wir bereit für den nächsten Schritt im Software Entwicklungsprozess. Wichtig ist, zu vermerken, dass eine Umfrage bei den Kunden auch ergeben kann, dass die Hypothese(n) nicht bestätigt werden können und wir das Projekt entweder abbrechen oder eine neue Hypothese entwickeln. Es braucht manchmal einige Iterationen und Feedbackschlaufen, bis man die Problem/Lösungs-Übereinstimmung erreicht hat.

Screen - und Interaction Design

Nachdem wir das Konzept erstellt und die Hypothesen validiert haben, kommt Farbe ins Spiel. Ein wichtiger Teil der User Experience ist das Design der Apps. Immer wichtiger wird das perfekte Zusammenspiel zwischen Design und Entwicklung. Den Designrichtlinien folgt das Designen von Icons und Piktogrammen sowie Animationen, welche die Nutzbarkeit und das Nutzererlebnis prägen. Nicht immer wissen wir als Experten, welches Design der Zielgruppe ein besseres Erlebnis und ideale Usability bietet, weshalb wir die Enduser sowie unsere Kunden stark in den Designprozess einbeziehen. In Workshops mit dem Kunden und Enduser sowie grösseren Usability-Testings (Online oder auch in Fokusgruppen) kommen wir in mehreren Iterationen zum passenden Look & Feel der digitalen Produkte.

Agile App Entwicklung und Testing

Damit die Entwicklung des Backend (CMS, Schnittstellen, Feeds) und der Frontends (Apps auf dem Smartphone) gestartet werden kann, bedarf es genaue User Stories, Entwicklerspezifikationen und Abnahmekriterien. Diese Entwicklerspezifikationen beinhalten sämtliche Designs sowie die allgemeinen nicht funktionalen- und detaillierten technischen Anforderungen an die Applikationen und Umsysteme. Gerade für grössere Projekte, werden genaue Spezifikationen jeweils nur für die nächsten Sprints und nicht für den gesamten Scope erstellt, denn es kann und wird bei der Umsetzung natürlich zu neuen Erkentnissen und Changes kommen, welche den anfänglichen Scope verändern. Der Scope (gesamte Projektumfang) wird hierbei in möglichst gleich grosse Sprints eingeteilt, um die Entwicklung dann agil und in kleinen Schritten umzusetzen. Diese Spezifikationen pro Sprint besprechen wir mit den Kunden und definieren gemeinsam die Abnahmekriterien jeder Anforderung, damit die Voraussetzungen für eine optimale Entwicklungsumsetzung geschaffen werden. Nach jedem Sprint wird das Produkt im aktuellen Entwicklungstand getestet und Sprint Reviews werden durchgeführt. Sprint Reviews ermöglichen einen kontinuierlichen Dialog mit dem Kunden (Projektteam) und bieten die Möglichkeit noch während des Projektes die Abläufe, die Kommunikation und Entwicklung laufend zu optimieren.

Agile Entwicklung versus Wasserfallprinzip

Unsere Erfahrung zeigt, dass jedes Projekt an sich unique ist. Nicht nur ein Projektansatz kann richtig sein. Für die Entwicklung neuer Software empfehlen wir grundsätzlich immer einen agilen Ansatz zu wählen. Es ist nicht sinnvoll grössere Softwareprojekte im Wasserfallprinzip umzusetzen. Der Scope wird je nach Art und Grösse des Projektes in Teilprojekte und Sprints eingeteilt, damit die Konzepte und entwickelten Funktionen bereits im Laufe des Entwicklungsprozesses getestet und verbessert werden können, anstatt das gesamte Testing an das Ende des Projektes zu verlagern. Am Ende jedes Sprints erhält der Kunde eine testbare Version der App, welche auf Herz und Nieren sowohl bei Apps with love als auch beim Kunden getestet wird. Wir bieten hier zusätzliche Sicherheit und Gewissheit für unsere Kunden, indem wir auch die Usability (Nutzbarkeit) direkt mit der definierten Zielgruppe im entsprechenden Zielmarkt abtesten und Erkenntnisse daraus laufend in die Entwicklung einfliessen lassen. Solche Usability-Tests können je nach Budget, Ziele und Erwartung des Kunden in einer inhouse Fokus-Gruppe, auf der Strasse, via Online-Testing oder sogar im Usabilty Lab stattfinden. Wichtig ist natürlich, dass die Zielgruppe des Angebotes und nicht etwa nur z.B. die Product Owner und Projektmanager sowie ein paar interne interessierte Personen solche Tests machen.
Bevor die App zu Apple und Google ins App Review hochgeladen wird, werden sämtliche Erkenntnisse, Optimierungswünsche und Fehler, welche aus der Betatesting Phase heraus kommen, umgesetzt.

Final Release, Go live und Vermarktung

Der Launch der App sollte gut geplant werden. Oftmals werden bereits vor dem Veröffentlichen der App im App Store wichtige Meinungsführer, Medienschaffende, Blogger und sonstige Stakeholders mit einem nicht öffentlichen App Release bedient, damit diese bereits vor dem Launch das Produkt testen und ihre Berichterstattung vorbereiten können. Auch ist es ratsam bereits während der Entwicklungsphase eine User-Community aufzubauen. Mehr dazu findest du im Blog Beitrag "PRE LAUNCH APP MARKETING DURCH USER RESEARCH UND COMMUNITY BUILDING".
Es ist wichtig, dass man den App Launch gut vorbereitet und sich dafür auch strategische Massnahmen überlegt. Manchmal ist es gut, einen Launch Event zu organisieren oder einem wichtigen Medium die Exklusivität (Pre Launch) für die Kommunikation zu geben, falls dies im Rahmen des Kommunikationskonzepts so geplant wird. Ganz wichtig ist, dass die Vermarktung der neuen App nicht erst in dieser letzten Phase geplant wird, sondern bereits sehr früh vorbereitet wird, damit am Tag des Launches und in den kommenden Wochen eine zielführende Kommunikation zu diesem neuen Produkt umgesetzt werden kann.
Wir empfehlen, bereits in der Konzeptphase mit der Planung der App Vermarktung zu starten. Folgende Aspekte sollte man für den Launch optimiert und geplant haben:

  • Ansprechendes "eye-catching" App Icon

  • Klare Botschaft, welche den emotionalen Nutzen der App hervorhebt (nicht Features!)

  • App Store Optimierung und die richtigen Keywords, Titel und Beschriebe für alle Zielsprachen.

  • Top Screenshots in allen Sprachen für die App Stores und Social Medias

  • Explainer / Viral Video für die App

  • Möglichst rasch sollte man positive Bewertungen in den App Stores erhalten

  • Gute PR - das Ziel sollte sein möglichst viel Clippings (Beiträge in der Presse) über die App zu generieren.

  • Landingpage, Facebook Fanpage, Twitter & G+ sollte man nutzen um Backlinks und Social Buzz zu generieren.

  • App Review Seiten und Influencer Marketing (Bloggers) erhöhen die Reichweite.

Erfolgsfaktoren für die App Entwicklung

  • Nur Apps mit einer grossen Vision, einem echten Mehrwert und einem klaren Nutzen für die Enduser haben eine Chance. Deshalb ist es wichtig, die Hypothesen mit einem einfachen Prototypen in der Zielgruppe zu validieren, bevor ein neues digitales Produkt entwickelt wird.

  • Das Nutzererlebnis (UX) ist der Schlüssel zum Erfolg. Nur Apps, welche eine gute UX bieten, haben längerfristig Erfolg. Nicht in das Produkt, sondern in die User sollte man sich verlieben. Entwickle ein nutzerzentriertes Produkt.

  • Wenig ist oftmals mehr. Es ist wichtig EIN Problem richtig zu lösen anstelle von mehreren Problemen gleichzeitig.

  • Enduser sollten, wenn möglich, in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Dies kann mit Fokus-Gruppen, Online oder inhouse Usability-Testings bewerkstelligt werden.

  • Die App sollte selbsterklärend sein. Einfachheit und Verständlichkeit sind zentral.

  • Klare Zielgruppe, klare Kernbotschaft und ein effektive Kommunikationsstrategie sind zentral für eine rasche Verbreitung der App. Ohne gutes App Marketing wird niemand von diesem Produkt erfahren und somit auch nicht nutzen.

  • Personalisierung, Lokalisierung (Sprache) und Kontextualisierung der App Inhalte und App Store Texte.

  • Nur mit gutem Teamwork und dem richtigen Team können gute digitale Produkte entstehen. Es sollte eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Digital-Agentur und dem Projektteam angestrebt und gelebt werden. Es braucht nicht nur gute Programmierer/Innen und Designer, sondern auch gute Business Developer (Growthhacker), und Produktmanager.

  • Retention = Wachstum. Nur wenn dein Produkt auch regelmässig genutzt und durch die User weiterempfohlen wird, kann es erfolgreich werden. Ein Win/Win Empfehlungsprogramm hilft beim organischen Wachstum und kann die nötige Viralität und starkes Nutzerwachstum bewirken.

Bauen, Messen, Lernen - wir freuen uns über jedes Feedback

Das Lean Startup Prinzip von "Bauen - Messen - Lernen" wenden wir auch bei der Entwicklung von unseren eigenen agilen Prozessen an. Wir sind stets bestrebt, die Erwartungen unserer Kunden und Enduser zu übertreffen und freuen uns auf jedes Feedback zu unserer Arbeitsweise, sowie auch zu unseren Endprodukten. Falls du ein digitales Projekt auf der Roadmap hast, freuen wir uns sehr auf deine Mail an info@appswithlove.com.

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